Dienstag, 2. Februar 2016

Wer Freunde will muss freundlich sein

Schluss mit dem Gemöpper!

Meinem großen Wunsch endlich jemanden zum Reden vor Ort zu haben, stand meine Abneigung anderen Müttern gegenüber irgendwie mächtig im Weg.
Nun, da ich den Schritt Richtung Anschluß endlich geschafft hatte, musste ich noch die Vorstellung von DER perfekten Mutti begraben. Es würde sie so schnell nicht geben. Die Frau, mit der ich über die Notwendigkeit der roten Lampe in "Mulholland Drive" philosophiere, während wir Kaffee schwarz trinken, Metal hören und unsre kleinen Schlümpfe die dicksten Kumpels werden.
Es hat zugegeben ne Weile gedauert, und der Trennungsschmerz von der nicht existenten Supermuttifreundin war hart. Aber es hat den Horizont doch massiv erweitert.
Ich hatte mich überwunden.
War mein Gesicht während der Singerei anfangs verschämt hinter dem Kopf meines Schlumpfs versteckt, hab ich im Laufe der Zeit tatsächlich angefangen schief aber laut jedes Lied auswendig mit zu trällern. Je mehr ich mich drauf einlassen konnte, desto geringer wurde mein Unverständnis den Ortsansässigen gegenüber. Im Gegenteil,nach vielen Jahren in einer Akademiker-Stadt hat diese bodenständige Mutti-Base plötzlich unheimlich gut getan.
Davon hatte ich natürlich noch lange kein Play-Date. Zwar kannten sich die Muttis untereinander nicht, aber sie waren doch alle sozial eingebunden. Es hat ein halbes Jahr gebraucht, bis ich mich lange genug an die tätowierte Mutti ran gepirscht hatte um fernab der Krabbelgruppe was zu unternehmen. Dafür sind wir aber heute, 4 Jahre später, immer noch befreundet :)
Endlich angekommen. Gemeinsame Kinderwagen Fahrten. Ganz viel Kaffee. Spielplatzbänke.
Und dann das große Hurra. Der Schlumpf wird großer Bruder. Und aus dem Nichts taucht da dieses Haus auf. Ganz allein für uns, mit Garten, günstigere Miete, Zimmer für jedes Kind. Und auf dem Dorf.

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